Hunde haben Herrchen, Katzen hingegen Personal – zutreffender könnte dieser Spruch nicht sein, denn unsere Samtpfoten werden gar nicht gerne in ihren Freiheiten eingeschränkt- sie sind wahre Individualisten.
Umso problematischer könnte ein Zusammenleben mit ihnen werden, da sie ein komplett anderes Sozialsystem als wir Menschen an den Tag legen. Mal abgesehen davon werden Katzen ja auch nicht darauf gezüchtet z.B. bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Der Hund bildet ein Rudel – die Katze tut dies eben nicht. Daher ist ihre Anpassungsfähigkeit begrenzt und Fakt ist: im Grunde genommen braucht sie den Menschen nicht. Wobei ihr regelmäßige Streichel- und Schmuseeinheiten nicht ganz ungelegen kommen – ganz abgesehen davon, dass sie von uns regelmäßig ihr Futter bekommt.
Es kommt sehr oft zu Missverständnissen zwischen Mensch und Katze und es treten immer wieder Situationen auf, die beispielsweise vom Tierbesitzer fehlinterpretiert werden – jene Momente können dann ein Problemverhalten nach sich ziehen. Kein Wunder, dass also nicht jeder mit der Art der Katzen zurecht kommt, können sie doch auch sehr unfreundlich reagieren und halten von Treue nicht wirklich viel. Doch auf der anderen Seite gibt es zum Glück genügend Katzenliebhaber, die die Schönheit der Katze bewundern und genau diesen Individualismus auch sehr schätzen. Dann fällt es auch nur halb so schwer, mit Stimmungsschwankungen umzugehen oder Probleme zu tolerieren.
Welches Problemverhalten kann also auftreten?
Zunächst wäre da das klassische und unbeliebte Harnmarkieren: fühlt sich Deine Katze beispielsweise bedroht, weil ein neuer tierischer Mitbewohner eingezogen ist? Hast Du einen neuen Partner? Sind störende Handwerker im Einsatz? Hast Du Deine Wohnung verschönert bzw. neu eingerichtet? Gehört plötzlich ein neues Baby zum Haushalt dazu? Harnmarkieren in der Wohnung ist fast immer ein Zeichen für Unsicherheit und Beunruhigung.
Dann gibt es das typische Aggressionsverhalten, welches sich gegen Menschen und Artgenossen gleichermaßen richten kann. Oft handelt es sich um eine sog. Verteidigungs- oder Territorialverteidigung. Nicht zuletzt kennst Du aber vielleicht auch das klassische „Petting and Biting“ (Streichel- und Beißsyndrom) – die Katze lässt sich zunächst streicheln, beißt dann jedoch kräftig zu. Oft kratzt sie noch und verlässt dann fliehend den Raum. Die Ursache hierfür liegt oft in der Frühprägung – diese Katzen haben ganz oft einfach ein mangelndes Sozialverhalten. Selbstverstümmelung oder übermäßiger Putzzwang kommt bei Katzen relativ selten vor.
Traumatische Erlebnisse? Schlechte Vergangenheit? Wurde Deine Katze als Kitte wenig mit der Umwelt und ihren Einflüssen konfrontiert? Dann haben diese Katzen meist eine sehr niedrige Angstschwelle.
Auch können Katzen, ebenso wie unsere Hunde, unverdauliche Dinge fressen. Ganz beliebt sind Gummi, Kabel oder Wolle – aber auch Stoffe werden gerne bevorzugt.
Genetische Ursachen mögen hier eine Rolle spielen, jedoch ist die genaue Ursache unbekannt. Oft ist Trennungsangst ein Grund für dieses Verhalten.
Bei diesen sog. Verhaltensauffälligkeiten- oder störungen müssen natürlich immer auch erst rein körperliche Ursachen mit ausgeschlossen werden. Gerne berate ich Dich bei jeglichem Problemverhalten.
Deine Tierheilpraktikerin
Diana Weinberger
Zeigt meine Katze eine Verhaltensauffälligkeit oder gar eine Verhaltensstörung?
31.01.2024 ·