„Wie Hund und Katz“ – welch paradoxe Redensart, wenn ich mir täglich unsere Katze Emma und Hündin Luna anschaue, wie liebevoll sie mittlerweile miteinander umgehen und vor allem wie sehr sie zusammengewachsen sind.
Was haben wir uns am Anfang für Gedanken gemacht, wie wohl das Zusammenleben am besten funktionieren wird, da wir unsere Emma schließlich schon vier Jahre hatten, ehe wir uns unsere Luna als Welpe nach Hause geholt haben. Bei der Zusammenführung denkt man eigentlich, dass der erste Eindruck entscheidend ist. Jedoch habe ich genau Gegenteiliges erfahren – unsere Luna war als Welpe einfach viel zu stürmisch, als dass unsere Emma auch nur eine Chance für ein einigermaßen ruhiges Aufeinandertreffen gehabt hätte. So haben sie sich von Zeit zu Zeit angenähert, eben im entsprechenden Katzentempo.
Heute: Harmonie pur!
Ein langsames und behutsames Heranführen von Anfang an ist äußerst wichtig. Falls also kein Kratzbaum vorhanden sein sollte, wäre es gut, gerade in der Anfangszeit für ausreichende Platzerhöhungen zu sorgen bzw. die Möglichkeit für einen Rückzug zu schaffen. Katzen mögen es gar nicht, wenn sie zum Beispiel in die Enge getrieben werden oder keine Fluchtmöglichkeit mehr haben – denn spätestens an diesem Punkt werden dann auch die Krallen ausgefahren.
Je nach Situation ist eine räumliche Trennung für den Anfang sicherlich auch empfehlenswert, denn Distanz halten ist ein ganz wichtiger Aspekt, damit sich die Katze nicht vom Hund bedroht fühlt. Umgekehrt darf die Katze natürlich auch nicht den Hund jagen oder mit ihren Krallen „hantieren“. Kommt es also zum „Streit“ oder ist der Ärger schon vorprogrammiert, sollte man darauf achten, den „ältesten Mitbewohner“ zunächst erst einmal wieder in seinen gewohnten Raum zu separieren. Parallel sollte man spielwütigen Welpen, also dem „Neuen“ auch klar die Grenzen aufzeigen, so dass er sich unterordnen muss.
Den eigenen Hund für richtiges Verhalten zu belohnen, wenn er sich beispielsweise ruhig verhält oder in bestimmten Situationen die Katze auch nicht bedrängt, ist sicherlich die richtige Vorgehensweise. Wichtig ist auch, den Tieren immer ausreichend Pausen zu gönnen – es gibt nichts Schlimmeres, als die Katze unter den Arm zu klemmen und dem Hund vor die Schnauze zu halten (mit der Hoffnung im Hinterkopf: jetzt beschnuppern sie sich bestimmt gleich ganz wunderbar!)
Zusätzlich soll keine Unruhe in den normalen Alltag hineingebracht werden – also bitte keine übertriebene Action an den Tag legen oder zusätzliche Spielzeuge für die Tiere anschaffen. Auch hauseigene Partys mit lauter Musik sollten zunächst auf Eis gelegt werden.
Doch letztlich ist die Körpersprache der Tiere und das eigene Management alles, denn durch geschicktes Training und Beachten bzw. Beobachten einiger Dinge, steht einem harmonischen Zusammenleben auch nichts mehr im Wege.
Erst kürzlich war ich bei einer sehr lieben Freundin, die ihren beiden Katzen aufgrund der neuen Situation mit dem Hund in einem anderen Stockwerk des Hauses ihr eigenes kleines Reich eingerichtet hat. So ist ein langsames Annähern möglich.
Nicht alles klappt gleich am ersten Tag – es kann also mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis Hund und Katz ein wirkliches Team sind. Also viel Geduld…
Deine Tierheilpraktikerin
Diana Weinberger
Wie Hund und Katz – oder doch Freunde für’s Leben?
10.01.2024 ·